Der ehemalige Präsident Polens und Friedensnobelpreisträger Lech Walęsa hat die Internationale Gesellschaft MEMORIAL für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Walęsa
würdigte die Verdienste von MEMORIAL bei der Aufarbeitung der
sowjetischen Vergangenheit. Allerdings beschränke sich die Arbeit von
MEMORIAL nicht allein auf die Geschichte. Mitglieder der Organisation
seien auch in Konfliktzonen wie im Nordkaukasus aktiv und dokumentierten
Informationen über Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch durch
staatliche Behörden oder die Armee.
Darüber hinaus leiste die Gesellschaft MEMORIAL
einen wichtigen Beitrag zur Entstehung einer Zivilgesellschaft. Es gehe
hier um Dialog, nicht um oppositionelle Aktivitäten. Dennoch sei
MEMORIAL ständig bedroht und werde allen möglichen Schikanen ausgesetzt,
die von bürokratischen Prozeduren und Überprüfungen bis zur
Diskriminierung als „ausländischer Agent“ reichten. Mit dieser
Etikettierung soll die Organisation in der Öffentlichkeit als "Verräter"
gebrandmarkt werden.
Lech Walęsa: „MEMORIAL
führt die Arbeit eines ihrer Gründer fort - des
Friedensnobelpreisträgers Andrej Sacharow. Zweifellos ist die
Organisation dieses Preises würdig. Die Auszeichnung von MEMORIAL könnte
ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass die Welt in Russland ein Land
sehen möchte, das nicht für Konfrontation und und Unrecht steht,
sondern für den Dialog.“
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